Die „Stopp-Regel"

Auf der Grundlage des Buchs "Bei Stopp ist Schluss" von Th. Gruiner und F. Hilt* haben wir an der Regenbogenschule bereits vor vielen Jahren die "Stopp-Regel" eingeführt.

 

Die Fähigkeit, sich gewaltfrei abzugrenzen, zählt zu den wichtigsten Merkmalen sozialer Kompetenz. Mit der Stopp-Regel lernen die Schüler/innen eine einfache Methode, mit der sie sich gewaltfrei abgrenzen und Respekt verschaffen können. Gleichzeitig lernen sie Grenzen zu respektieren.

 

 

Bei "Stopp" ist Schluss

 

  • Jedes Kind darf seine individuelle Grenzen benennen und deutlich machen, wo der Spaß aufhört und Ernst beginnt.
  • Wo diese Grenze ist, entscheidet das „Opfer“, nicht der „Täter“ oder die "Täterin". Die Definitionsmacht liegt beim "Opfer".
  • Gehemmte Schüler/innen lernen Durchsetzungsfähigkeit, gewinnen an Selbstbewusstsein. Sie üben, „Nein“ zu sagen und sich abzugrenzen.
  • „Draufgänger“ üben Selbstkontrolle, sie lernen, dass es möglich ist, wütend zu sein und gleichzeitig denken zu können.
  • Als Ritual bietet die Stopp-Regel den Kindern Orientierung und Sicherheit.

 

Übungen zur Stopp-Regel sind ein Wahrnehmungs- und Kommunikationstraining. Kinder lernen (abhängig von Alter) verletzte Gefühle wahrzunehmen und auszu-drücken, zu sagen, was sie ärgert, verletzt, kränkt, enttäuscht, stört, nervt oder wütend macht. Oft fehlen ihnen am Anfang Worte für ihre Gefühle. Hier ist unter anderem der Friedensstock ein wertvolles Werkzeug um die Kinder für das Wahrnehmen von Gefühlen und Bedürfnissen zu sensibilsieren und ihren Wortschatz zu erweitern. Das Training der Stopp-Regel ist gleichzeitig Missbrauchsprophylaxe.

 

 

 

Das Stopp-Signal

 

 

     Das Stopp-Signal - die erhobene Hand - signalisiert

     den Beginn der Stopp-Regel.

 

 

 

 

Nach dem Stopp-Signal folgt die Verhaltensanweisung

 

"Stopp, hör auf damit!"

 

Die Aufforderung ist wirkungsvoller, wenn das Kind beim Namen genannt wird:

 

"Stopp, Julia, hör auf damit"

 

 

 

Die begründete Verhaltensanweisung

 

Noch effektiver ist die begründete Verhaltensanweisung. Die begründete Verhaltens-anweisung kann geübt werden, wenn Schüler/innen mit der einfachen Verhaltens-anweisung vertraut sind.

 

„Stopp, Julia, es stört mich, wenn du immer hinter mir herrennst, ich will mit meinen Freunden alleine spielen.“

 

 

 

Erfolgsbedingungen für die Stopp-Regel

 

  • Wichtig ist ein intensives Training von Körperhaltung, Stimme, Gestik, Mimik und Blickkontakt, damit die Kinder sich sicher fühlen und glaubwürdig sind, wenn sie Grenzen setzen.
  • Da die Stopp-Regel in allen Klassen eingeführt und geübt wird, haben die Schüler/innen ein Maximum an Orientierung und Sicherheit.
  • Die Einhaltung der Regel sollte regelmäßig in der Klasse thematisiert werden. Die Stopp-Regel darf nicht missbraucht werden.
  • Wir bestimmen durch unser Verhalten den Wert einer Regel.

 

 

Begleitung und Auswertung

 

  • Wie steht es um den Wert der Stopp-Regel?
  • Wo liegen die Grenzen der Regel?

 

Hierzu werten wir Rückmeldungen aus den Klassen und die Erfahrungen bei der Pausenaufsicht regelmäßig aus.

 

 

 

(* bei Interesse können Sie das Buch gerne ausleihen.)