Medienkonzept

1. Pädagogische Überlegungen

Im Lehrplan Deutsch für die Grundschule heißt es:

„Der Deutschunterricht erweitert die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die alltägliche Verständigung, das Erlernen des Lesens und Schreibens, die sprachliche Kreativität und Ausdrucksfähigkeit, das soziale und demokratische Handeln sowie in Bezug auf den reflektierenden Umgang mit Sprache und eine sinnvolle Mediennutzung.“

(Ministerium für Schule und Weiterbildung (Hrsg.): Grundschule – Richtlinien und Lehrpläne, Schule in NRW Nr. 2012, 1. Auflage 2008, S. 23)

 

Medien gehören nicht erst seit Einzug der „Neuen Medien“ zum Unterricht in der Grundschule. Es ist daher selbstverständlich, dass auch alle bisher bekannten und genutzten Medien vielseitig und regelmäßig eingesetzt werden. Der Computer dient lediglich als weiteres geeignetes Arbeitsmittel in der Lernumgebung, der wie im Folgenden ausgeführt eingesetzt werden kann.

 

Nicht alle Kinder haben zu Hause Zugang zu den neuen Informationstechnologien. Hier muss die Schule mithelfen, einen Ausgleich zu schaffen, indem durch den frühzeitigen Einsatz von Computern alle Kinder in Kontakt mit Informationstechnologien kommen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang vom Erlernen einer neuen „Kulturtechnik“ und warnen vor drohendem „informellen Analphabetismus“. Es muss angenommen werden, dass Menschen ohne PC-Kenntnisse in der neuen „Informationsgesellschaft“ bei der Beschaffung und Verarbeitung von Informationen benachteiligt sein werden.

Anzustreben ist, dass schon die Grundschule Kinder an den Computer als Medium und Werkzeug heranführt, welches in bestimmten Bereichen des Lebens von Vorteil und in anderen Lebensbereichen, wie der modernen Arbeitswelt, mittlerweile sogar unumgänglich ist.

 

Auch in den Lehrplänen sind im Zusammenhang mit den „Neuen Medien“, speziell dem Umgang mit dem PC, sowohl für das Ende der Schuleingangsphase als auch am Ende der Klasse 4 in einigen Fächern konkrete Kompetenzerwartungen formuliert:

 

Deutsch:

„Bereich: Schreiben / Schwerpunkt: Über Schreibfertigkeiten verfügen (…)

- können den PC als Schreibwerkzeug nutzen (…)

- nutzen Gestaltungs- und Überarbeitungsmöglichkeiten herkömmlicher und neuer Medien (z.B. Schmuckblätter, Korrekturlinien, Clip-Art und Rechtschreibprogramme des PC)“

„Bereich Schreiben / Schwerpunkt Richtig schreiben (…)

- verwenden Hilfsmittel (z.B. Wörterbuch, Lernkartei, Rechtschreibhilfe des PC)“ „Bereich: Lesen - mit Texten und Medien umgehen / Schwerpunkt: Mit Medien umgehen

- suchen unter Anleitung Informationen in Druck- und/ oder elektronischen Medien (…)

- recherchieren in Druck- und elektronischen Medien zu Themen oder Aufgaben

(z.B. in Kinderlexika, Sachbüchern, Suchmaschinen für Kinder)

- nutzen Angebote in Zeitungen und Zeitschriften, in Hörfunk und Fernsehen, auf Ton- und Bildträgern sowie im Internet und wählen sie begründet aus“ (ebd. S. 33)

 

Auch in den Lehrplänen Sachunterricht (S. 40ff / 49f), Englisch (S. 74ff / 83), Kunst (S. 101) und Sport (S. 139) finden sich Hinweise und Kompetenzformulierungen im Zusammenhang mit Medien / Computer.

2. Nutzung des Computers im Unterricht

2.1 „Werkzeug“ Computer: Konstruktiv-kreatives Arbeiten

 

Während Kinder zu Hause am Computer oft nur spielen und ihn primär als Konsumartikel und Spielzeug kennen, ist es Aufgabe der Schule, den Wert des Computers als Werkzeug zu betonen. Dennoch ist es wichtig, die generelle Motivation der Kinder, mit dem PC zu arbeiten, zu nutzen.

Beim Schreiben von Texten ergeben sich folgende Vorteile, die für die Kinder klar ersichtlich sind:

-   Sie müssen sich keine Sorgen machen, ob jemand ihre Schrift lesen kann.

-   Sie müssen Texte nicht neu abschreiben, um sie nach der Überarbeitung zu präsentieren, sondern verbessern direkt im Text.

-   Sie können mit einfachen Mitteln ihre Texte gestalten – mit Schrift/ Farbe/ Grafiken/ Fotos…

-   Es ist etwas besonderes, da nicht für jedes Kind ein PC vorhanden ist.

-   Da der entstehende Text am Monitor von mehreren Leserinnen und Lesern gleichzeitig gelesen werden kann, ist der Computer ein ideales Schreibgerät für kooperative, partnerschaftliche Schreibprozesse.

 

2.2 Üben und Lernen / Lernprogramme und Software

 

Moderne Übungs- und Lernprogramme dienen der notwendigen Differenzierung und Individualisierung der Lernprozesse. Damit können sowohl leistungsstarke wie auch Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten gefördert werden. Sie ermöglichen den selbständigen Wissenserwerb und bieten die Chance, selbstgesteuert und eigenverantwortlich zu lernen. Auch hier gilt es, die Motivation der Kinder zu nutzen: Viele werden lieber am PC mit einem Lernprogramm üben als ein Arbeitsblatt zu bearbeiten.

 

In der Regenbogenschule können wir mit folgenden Lernprogrammen arbeiten:

■   „Lernwerkstatt“ (Medienverlag Mühlacker): Sie beinhaltet vielfältige Übungen zu den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch. Darüber hinaus enthält sie eine große Auswahl an Logik-Spielen, die z.T. mit einem Partner trainiert werden können. Der Einsatz eignet sich somit für alle kognitiven Unterrichtsbereiche und für alle SchülerInnen.

Für die Kinder ist besonders motivierend, dass man Punkte sammeln und so seine Fortschritte erkennen kann. Die Übungen sind relativ selbsterklärend, so dass die Kinder lediglich Unterstützung bzw. Vorgaben bei der Auswahl der Übungen benötigen.

Es lassen sich sogar individuelle Einstellungen durch die Lehrkraft vornehmen.

Software zu den Lehrwerken „Kunterbunt“ (Deutsch/ Sachunterricht) und „Zahlenbuch“ (Mathematik): Es gibt zu diversen Arbeitsheften Software, die genutzt werden kann.

Antolin: Die Regenbogenschule hat eine Schullizenz für www.antolin.de

Jede Klasse geht einmal in der Woche zum Lesen in den Leseraum und die Kinder tragen Informationen über gelesene Bücher u.a. in ein Lesetagebuch ein. Besonders motivierend ist es jedoch, sich bei „antolin“ einzuloggen, Fragen zum Buch zu beantworten und am Ende des Schul(halb)jahres eine Urkunde mit seinen „erlesenen Punkten“ zu erhalten. Dafür steht auch im Leseraum ein PC zur Verfügung. .

Zahlenzorro: Die Regenbogenschule hat eine Schullizenz für www.zahlenzorro.de.

Hier können Kinder zu den verschiedenen mathematischen Bereichen abwechslungsreiche Aufgaben lösen und auch hier eine Urkunde zu „errechneten Punkten" erhalten.

 

2.3   Informationsbeschaffung und Kommunikation

 

■   Elektronische Lexika und Wörterbücher und CD-ROMs zu verschiedenen Sachbereichen und Themen lassen sich im Unterricht neben gedruckten Medien von Klasse 1 an zur Informationsbeschaffung einsetzen.

Damit das Internet in den Unterricht integriert werden kann, müssen Kinder bereits über anspruchsvolle Fertigkeiten verfügen. Sie müssen Suchstrategien kennen, Informationen verstehen und bewerten können und in der Lage sein, das Text- und Bildmaterial in eigene Arbeiten einzubauen. Die Schülerinnen und Schüler müssen gelernt haben, eine Aufgabe oder Frage aus verschiedenen Blickwinkeln anzugehen.

 

■   In www.antolin.de können die Kinder bereits mit der Lehrperson Nachrichten austauschen.

Im Laufe des Schuljahres sollen Möglichkeiten gefunden/erprobt werden, wie die Kinder untereinander per e-Mail kommunizieren und so auch Kontakt zu anderen Schulen/ Klassen aufnehmen können. Diese Kommunikation könnte evtl. sogar international ausgeweitet werden, so dass Partnerschaften entstehen. Z.B. könnten Kontakte zu den Kindern der Schule in Burg Reuland (Belgien) geknüpft werden, wo die Kinder der Regenbogenschule in den letzten Jahren jeweils im 4. Schuljahr auf Klassenfahrt waren (KUZ – Kultur- und Begegnungszentrum Burg Reuland, Belgien).

 

2.4   Organisation:

 

Alle Kinder sollen im PC-Raum in Kleingruppen/ Klassen elementare Grundkenntnisse erwerben, aber auch ggf. weitergeben, um dann im Klassenraum möglichst selbständig mit dem „Werkzeug Computer“ zu arbeiten.

 

Grundkenntnisse:

§   Regeln im PC-Raum/ für den Umgang mit dem PC kennen

§   Bestandteile des Computers und deren Funktionen kennen

§   Anschalten des Computers

§   Umgang mit Maus und Tastatur

§   Öffnen und Beenden von Programmen

§   Umgang mit den Lernprogrammen

§   Umgang mit „Word“ (Schrift/ Schriftgröße/ Farbe… ändern)

§   Speichern von Texten/ Wiederfinden

§   Herunterfahren des Computers

§   das Internet nutzen

 

Wenn die Kinder weitgehend selbständig mit dem PC umgehen können, kann und soll dieser als wie erwähnt „weiteres Arbeitsmittel“ zur Differenzierung im Unterricht genutzt werden. In Deutsch können Texte am PC verfasst und überarbeitet werden. Anhand der Lernprogramme können die Kinder z.B. ihre Rechtschreibung trainieren, Rechenfertigkeiten festigen, Informationen beschaffen etc.

3. Ausstattung mit neuen Medien

■   Im Rahmen der Schulsanierung wurde ein neuer PC-Raum gebaut.

■   Jeder Klassenraum erhielt einen von der Stadt Moers finanzierten Laptop. Ein weiterer pro Klasse wurde vom Förderverein finanziert, damit eine sinnvolle Arbeit in den Klassen möglich ist. Die Arbeit mit mobilen Computern im Klassenraum hat folgende Vorteile:

        die Laptops können – vor allem im Zusammenhang mit dem neuen, flexiblen  Schulmobiliar (Dreieckstische) - an jedem Schülertisch genutzt werden

        es muss kein fester/ großer Computertisch im Klassenraum stehen

        wenn nötig, kann ein weiterer Laptop aus der Nachbarklasse vorübergehend entliehen werden

In den Klassen wurden bereits abschließbare Schränke als „Docking-Stations“ eingebaut, damit die Laptops über die Mitarbeiter der Stadt Moers zentral gewartet werden können.

 

■   Weitere technische Ausstattung:

In der Schule sind einige Fernseher und DVD-Player vorhanden, die vor allem im Englisch- und Musikunterricht genutzt werden sowie ein Beamer, der sowohl bei Konferenzen/ Elterninformationsveranstaltungen als auch im Unterricht eingesetzt wird. Zudem wurde im neuen PC-Raum ein „Smartboard“ installiert.

4. Datenschutz

Alle Arbeiten mit dem Computer berücksichtigen die Aspekte der Datensicherheit und des Datenschutzes. Die Kinder lernen, dass Datensicherheit ein wichtiges Element der Arbeit mit Computern ist. So benutzen sie keine CDs oder Datenträger Unbekannter und lernen auch, aus dem Internet keine Dateien herunterzuladen, die aus unsicherer Quelle stammen.

Die Kinder lernen, dass die persönlichen Daten anderer oder auch Abbildungen nicht ohne deren Zustimmung auf Computern gespeichert werden oder gar im Internet anderen zugänglich gemacht werden.